In Flaach hat ganz zu Beginn des Jahres eine verzweifelte Mutter ihre zwei Kinder getötet. Das ist überaus tragisch und traurig. Unsere Gemeinschaft unternimmt viel, um solche Delikte zu verhindern. Ganz immer gelingt es uns leider nicht.
Als Politiker, Vater und Bürger verurteile ich es entschieden, wenn Medien und politische Parteien versuchen, aus dem Ereignis für sich Profit zu schlagen. Sie verletzen damit nicht nur Gefühle und Rechte von trauernden Menschen. Die verallgemeinernde und von Unwissen geprägte Kritik an den Zürcher Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (KESB) untergräbt auch die Arbeit einer sehr wichtigen und hilfreichen Behörde. Meine Direktion der Justiz und des Innern ist für die Aufsicht über die KESB zuständig. Ich habe darum in den ersten Januar-Tagen zweierlei gemacht: Ich habe mich einerseits in Medien-Communiqués und in Medienauftritten gegen das Schlechtreden der KESB ausgesprochen und den KESB damit den Rücken gestärkt. Die KESB sind erst 2013 an die Stelle der Vormundschaftsbehörden getreten, viele kennen sie noch nicht. Fachleute haben Ende 2014 nach knapp zwei Jahren KESB aber festgestellt: Die Behörden arbeiten generell gut, professionell und genau so, wie es das Bundesgesetz will. Das heisst nicht, dass nicht auch Fehler passieren können. Das gibt es überall, wo Entscheide zu fällen sind.
Ich habe andererseits Berichte in Auftrag gegeben, die im Fall Flaach Klarheit schaffen sollen. Wir wollen wissen, ob die Behörden Fehler gemacht haben. Wenn es daraus Erkenntnisse gibt, die anderen Kindern helfen können, dann werde ich dafür sorgen, dass diese rasch umgesetzt werden.
Wir brauchen eine professionelle und glaubwürdige, aber auch eine menschliche und lernfähige KESB. Dafür setze ich mich weiterhin ein.